◾ Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen werden oft von vornherein aussortiert. Obwohl sie sich von optisch perfekten Lebensmitteln nicht weiter unterscheiden und ebenso die gesetzlichen Qualitätskriterien erfüllen, werden sie in Supermärkten oft gar nicht erst angeboten. Beispielsweise zu leichter Brokkoli oder Kohlrabi mit einer falschen Blattfarbe werden direkt wieder auf dem Acker untergepflügt.

In den letzten Jahren war optisch perfektes Gemüse der Standard in der Qualitätsfrage. Das Aussortieren “unperfekter“ Nahrungsmittel sollte jedoch auch vor dem Hintergrund des Umweltschutzes betrachtet werden. Der Nährstoffgehalt ist unabhängig von der optischen Qualität und Größe des Gemüses zu messen und ist bei einer krummen Karotte wahrscheinlich der gleiche wie bei einer geraden. Der Unterschied besteht in diesem Fall darin, dass die eine verkauft wird und die andere in den meisten Fällen von keinem Endverbraucher mehr gesehen wird. Die Verwendung dieser ungenutzten Nahrungsquelle würde dazu führen, dass deutlich weniger Lebensmittel schon in der Produktion weggeschmissen werden. So würde bald “hässliches“ Gemüse gesellschaftlich besser akzeptiert und auch im Supermarkt würden weniger Lebensmittel als “nicht genießbar“ betitelt und entsorgt werden. Eine direkte Folge ist die effizientere Nutzung unseres Ackerlandes.

◾ Einige Supermärkte haben Programme gestartet, bei denen “hässliches Gemüse” oder auch Gemüse aus Anbau mit geringerer Nutzung von Düngemitteln in den Verkauf gestellt werden. Nicht der Norm entsprechendes Gemüse wird von Organisationen wie @etepetete oder @ruebenretter über einen Onlinehandel verkauft. Dort kann man sich beispielsweise eine Gemüsebox zusammenstellen, die in dieser Form in keinem Supermarkt verkauft worden wäre.

Greift ihr ausschließlich zu gut aussehendem Gemüse oder ist euch das Aussehen egal?

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